Die Welt der Technologie ist ständig im Wandel und manchmal ändern sich bestehende Regeln ohne großes Aufsehen. Eines dieser Beispiele betrifft die Google Fonts, deren Verwendung nun abmahnfähig sein soll.
Hier erfährst du alles über die aktuelle Situation! Wir zeigen dir, was notwendig ist, um Google Fonts legal nutzen zu können – inklusive Tipps, Tricks und Hinweisen!
Zusammenfassung: 10 Fakten über Google Fonts #
Google Fonts ist eine der nützlichsten Ressourcen für Webentwickler, Designer und jeden, der seine Online-Präsenz verbessern möchte. Es ist eine Sammlung von freien Schriftarten, die von Google kuratiert und gehostet wird. Mit Google Fonts kannst du schnell das perfekte Schriftart Design für dein Projekt finden. Wir haben dir 10 Fakten über Google Fonts zusammengestellt:
- Es gibt mehr als 915 Schriftarten auf Google Fonts. Da es sich um ein dynamisches Projekt handelt, können neue Versionen jederzeit hinzugefügt werden. Mit so vielen Optionen findest du sicherlich eine Schriftart, die deinen Anforderungen entspricht.
- Alle Schriftarten auf unterliegen der SIL Open Font License (OFL). Dies bedeutet, dass jede Schriftart kostenlos verwendet werden kann – sowohl für private als auch für kommerzielle Zwecke – solange die Lizenzbedingungen eingehalten werden.
- Abgesehen von der Verwendung in Websites bietet Google Fonts Unterstützung für Desktop-Computer und mobile Geräte – einschließlich Android-Geräte und iPhones/iPads.
- Die meisten Schriftarten verfügen über mehrere Stilvariationen – vom normalen Textstil bis hin zu fetten Versionen und kursiven – um dem Design mehr Flexibilität, Dynamik und Vielfalt zu verleihen.
- Viele beliebte Web-Font-Bibliotheken bieten den direkten Zugriff auf alle 900+ Schriften von Google Fonts an. Du musst die Google Fonts nicht immer herunterladen und hosten, sondern kannst diese direkt auf der Webseite einbinden und benutzen. Diese Bibliotheken helfen dir dabei, die weltweite Ladegeschwindigkeit deiner Seite zu verbessern – ideal für globale Projekte oder Websites mit viel Traffic!
- Jede Schriftart enthält einen Satz alternativer Buchstaben Glyphen (AOG) – Symbole oder Zeichen mit speziell gestaltetem Aussehen – um deinem Design mehr Persönlichkeit zu verleihen oder bestimmte Wörter hervorzuheben.
- Mit dem integrierten Webfont Generator von Google erhältst du Subsets der gewünschten Schriften in all ihren Formatierungsvarianten – was bedeutet, dass du nur die benötigten Glyphen laden musst, um Bandbreite zu sparen und die Ladegeschwindigkeit deiner Website zu verbessern!
- Es gibt viele praktische Tools rund um Google Fonts, mit denen du das Beste aus deinem Design herausholen kannst: Einige helfen beim Erstellen benutzerdefinierter Schriftsammlungen, andere bei der Optimierung der Webfont-Performance oder beim Anpassen des Designs anhand verschiedener Designtrends und Farbschemata!
- Es gibt zwei Arten von Google Fonts: Einmal die regulären Schriftarten, die du üblicherweise verwenden würdest und dann die „Web-Only“-Schriftarten, die speziell für den Einsatz im Webdesign entwickelt wurden
- Viele der bestehenden Schriftarten auf Google Fonts wurden von renommierten Designern entworfen, wie z.B. Widonsky und Paul Reis.
Was sind Google Fonts? #
Google Fonts sind eine Sammlung kostenloser Schriftarten, die von Google bereitgestellt werden. Die verschiedenen Schriftarten können in Web- und Mobilanwendungen verwendet werden, um dem Design und Layout ein erstklassiges Aussehen zu verleihen.
Google Fonts vs. Datenschutz #
Der Datenschutz ist ein wichtiges Anliegen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Google Fonts. Daher müssen Website-Betreiber beim Laden der Fonts von Google sicherstellen, dass die persönlichen Daten ihrer Besucher nicht an Google übertragen werden.
Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, die externen Schriftarten direkt vom Server des Website-Betreibers herunterzuladen und auf der Website zu verwenden. Dies kann jedoch zu längeren Ladezeiten für die Webseite führen, da die Schriftarten mehrmals geladen und installiert werden müssen.
Alternativ können Website-Betreiber auch den Service von Google Fonts nutzen, um die Schriftarten herunterzuladen und auf ihrer Website zu verwenden. Um den Datenschutz zu gewährleisten, empfiehlt es sich aber, alle direkten oder indirekten Verbindungen zu Google Fonts so weit wie möglich einzuschränken.
Beispielsweise kann man das „Cookie“-Banner abschalten oder den Font Name als Parameter in der URL entfernen. Außerdem sollte Googles Privacy Policy vor dem Herunterladen der Schriftart gelesen und akzeptiert sein. Auf diese Weise ermöglichen es Website-Betreiber auf stilvolle Weise, ein modernes Design zu erstellen und gleichzeitig sicherzustellen, dass keine persönlichen Daten an Dritte übermittelt werden
Google-Fonts: Abmahnung durch Rechtsanwaltskanzlei #
In den letzten Monaten erhielten viele Unternehmen, aber auch einige Privatpersonen, Forderungen wegen angeblicher Verstöße gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) aufgrund der datenschutzwidrigen Einbindung von Google Fonts auf ihren Websites.
Diese Forderungen kommen in vielen Fällen von Rechtsanwaltskanzleien und beziehen sich auf eine Entscheidung des Landgerichts München vom Januar 2022.
Inzwischen hat sich jedoch herausgestellt, dass es sich bei den meisten dieser Forderungen um Betrugsversuche handelt.
Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin hat Ermittlungen gegen einen Berliner Anwalt und dessen Mandanten wegen (versuchten) Betruges und Erpressung aufgenommen.
Welche Urteile und Entscheidungen gibt es zu dem Thema Datenschutzverstöße und den Fonts? #
In Bezug auf Datenschutzverstöße und Google Fonts hat der Europäische Gerichtshof kürzlich entschieden, dass die Nutzung von Google Fonts zwar nicht als direkte Verletzung von Datenschutzbestimmungen angesehen wird, es aber unerlässlich ist, dass die betreffende Website den Besuchern deutlich macht, dass sie mit Google abgestimmte Cookies sowie andere externe Quellen verwendet.
Ein weiteres Urteil des EuGH besagt, dass Unternehmen für jede Art von Verarbeitung personenbezogener Daten eine gültige Einwilligung erhalten müssen. Dies bedeutet, dass bei der Nutzung von Google Fonts auf Websites möglicherweise eine vorherige Genehmigung des Benutzers erforderlich ist. Außerdem sollte in dieser Genehmigung speziell auf die Nutzung von Drittanbieter-Diensten wie Google Fonts hingewiesen werden.
Welche Wege gibt es, auf die Abmahnung zu reagieren? #
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, auf eine Abmahnung zu reagieren. Zunächst sollte man prüfen, ob die Abmahnung berechtigt ist und inwiefern sie gerechtfertigt ist.
Wenn die Abmahnung korrekt ist, muss man überlegen, wie man darauf angemessen reagiert. Eine Reaktion kann beispielsweise darin bestehen, dem Abmahner ein Schreiben zu schicken, in dem man sein Bedauern über die begangene Pflichtverletzung ausdrückt, aber gleichzeitig betont, dass man keine weiteren Verpflichtungen oder Ansprüche anerkennt.
Man kann auch versuchen, mit dem Abmahner zu verhandeln und eine Lösung zu finden, die für beide Seiten akzeptabel ist.
In jedem Fall sollte man aber immer versuchen, einen fairen Kompromiss zu finden und keine voreiligen Schlüsse ziehen.
Warum ist der Download und die Nutzung der Google Fonts von Google Servern problematisch? #
Der Download von Googles Servern kann problematisch sein, da die IP-Adresse des Webseiten Besuchers dabei an Google übermittelt wird, welche als personenbezogene Information eingestuft wird.
Obwohl Google nicht direkt die Identität einer Person anhand der IP-Adresse ermitteln kann, kann die mittels anderer Tools wie Google Analytics zugeordnet werden.
Schnellempfehlung: Abmahnung erhalten wegen Google Fonts auf deiner Webseite, was tun? #
- Google Fonts nur lokal einbinden.
- Auf Schreiben nicht reagieren, nur ausnahmsweise, wenn wirklich Auskunft begehrt wird.
Erste Hilfe bei Abmahnung wegen Google-Fonts: So reagierst du richtig #
Um richtig auf eine Datenschutz-Abmahnung wegen Google-Fonts zu reagieren, ist es wichtig zunächst zu verstehen, um welche Art von Abmahnung es sich handelt und was als nächstes getan werden muss.
- Als Erstes solltest du die Abmahnung gründlich prüfen und herausfinden, ob der angeführte Vorwurf berechtigt ist oder nicht. Wenn dies der Fall ist, musst du darauf reagieren und versuchen, die Verletzung des Datenschutzes so schnell wie möglich zu beheben. Es kann sinnvoll sein, einen externen Dienstleister mit der Umsetzung des Datenschutzes zu beauftragen.
- Es ist auch möglich, dass alle relevanten Maßnahmen selbst ergriffen werden müssen – etwa indem bestimmte Funktionen deaktiviert werden.
- Nachdem die erforderlichen Schritte unternommen wurden, sollte man dem Abmahner eine schriftliche Stellungnahme mit allen relevanten Informationen senden, in der man die Beseitigung der Verletzung des Datenschutzes bestätigt.
- Sollten Gebühren für den Rechtsstreit anfallen, muss man auch den Antrag auf Rückzahlung solcher Kosten stellen und entsprechende Belege vorlegen.
- In jedem Fall empfiehlt es sich aber, professionelle Unterstützung im Umgang mit einer solchen Abmahnung einzuholen – zum Beispiel von einem Anwaltsbüro oder einem speziell für Datenschutzfragen qualifizierten Berater.
Nutze ich Google Fonts auf meiner Webseite? So kannst du es überprüfen #
Um herauszufinden, ob du Google Fonts auf deiner Website verwendest, musst du den HTML-Code überprüfen. Suche nach <link> Tags mit dem Attribut „href“ oder “rel” und einer URL, die mit:
<link rel=“preconnect“ href=“https://fonts.gstatic.com“>
<link href=“https://fonts.googleapis.com/css2?family=FAMILY_NAME:wght@WEIGHT_OR_RANGE&display=swap“ rel=“stylesheet“>
beginnt. Wenn du diese findest, verwendet deine Website Google Fonts.
Es gibt aber auch einige Online Tools, mit denen du prüfen kannst, ob auf deiner Webseite Google Fonts benutzt werden.
Hier unsere Top 3 Empfehlungen:
- Google Fonts Checker ( https://sicher3.de/google-fonts-checker/ )
- Google Fonts Checker ( https://google-fonts-checker.54gradsoftware.de/de-DE )
- Google Fonts Checker ( https://www.ccm19.de/google-fonts-checker/ )
Wie kann ich die Fonts technisch, sicher und sauber einbinden? #
Google Fonts lokal speichern #
Lade sie auf deinem Server hoch #
- Sobald die Dateien auf deinem Computer heruntergeladen sind, kannst du sie in ein Verzeichnis auf dem Server hochladen. Wenn du mehr als eine Schriftart hochladen möchtest, empfiehlt es sich, die Dateien in separaten Ordnern zu speichern.
- Sobald alle Schriftarten hochgeladen sind, musst du noch im Quellcode jeder Seite, auf der die Schriftarten verwendet werden sollen, einen Link-Tag mit dem Pfad zu den Dateien innerhalb des Verzeichnisses angeben. Zum Beispiel: <link rel=“stylesheet“ href=“https :/ / meineseite.de/fonts/myFontFamily.css“>
CSS anpassen und Verbindung zu Google Fonts deaktivieren #
Um die CSS-Einstellungen anzupassen, kannst du eine separate CSS-Datei erstellen oder die bestehende bearbeiten.
Hier sind die Schritte, um die Verbindung zu Google Fonts zu deaktivieren:
Öffne die CSS-Datei, die du bearbeiten möchtest.
Suche nach der Zeile, in der die Verbindung zu Google Fonts hergestellt wird. Es sollte etwa so aussehen: @import url(‚https://fonts.googleapis.com/css?family=Open+Sans‘);
Entferne diese Zeile oder kommentiere sie aus, indem du ein /* vor die Zeile und */ nach die Zeile setzt.
Suche in der CSS-Datei nach jeder Stelle, an der die verwendeten Schriftarten auf Google Fonts verweisen. Es sollte etwa so aussehen: Font-Emily: ‚Open Sans‘, sans-serif;
Ersetze den Fontnamen durch eine Schriftart, die auf deinem Server lokal installiert ist, z.B. Font-Family: Arial, sans-serif; oder wie oben beschrieben nutze die Font-Family von den Google Fonts, die du auf deinem Server hochgeladen hast
Speichere die CSS-Datei und lade sie auf deine Website hoch.
Teste nun deine Website, um sicherzustellen, dass die Änderungen erfolgreich waren und die Schriftart auf der Website korrekt angezeigt wird.
INFO: Das Deaktivieren der Verbindung zu Google Fonts kann die Schriftarten auf deiner beeinflussen und es kann dazu kommen, dass diese nicht mehr optimal dargestellt werden.
FAQ #
Warum werden Google Fonts abgemahnt? #
Google Fonts werden abgemahnt, weil die Verwendung dieser Schriftarten sich nicht immer in Einklang mit den Lizenzbestimmungen befindet. In vielen Fällen erfordert die Verwendung von Google Fonts eine kostenpflichtige Lizenz, die vom Nutzer erworben werden muss, um die Legalität der Nutzung zu gewährleisten.
Daher ist es wichtig, dass Designer und Entwickler die rechtlichen Aspekte hinter dem Gebrauch von Google Fonts verstehen und einhalten, um Abmahnungen zu vermeiden.
Was soll ich machen bei Abmahnung wegen Google Fonts? #
Bei einer Abmahnung wegen der Verwendung von Google Fonts sollte man in erster Linie die Vorschriften zur Nutzung der Schriftarten aufmerksam lesen und sicherstellen, dass man diese eingehalten hat. Falls man gegen die Regeln verstoßen hat, sollte man den rechtlichen Rat eines Anwalts oder spezialisierten Beraters in Anspruch nehmen, um etwaige Folgen abzuwehren.
Woher weiß ich, ob ich Google Fonts verwende? #
Um herauszufinden, ob du Google Fonts verwendest, kannst du deinen Webbrowser öffnen und auf die Seite schauen, die du besuchst. Wenn sich dort ein Link zu den „Google Fonts“ befindet, wird angezeigt, dass du diese Schriftart verwendest.
Kann man Google Fonts kommerziell nutzen? #
Ja, Google Fonts können auch zu kommerziellen Zwecken genutzt werden. Allerdings solltest du die Nutzungsbedingungen von Google beachten und sicherstellen, dass deine Verwendung den Richtlinien entspricht.
Kann ich Google Fonts mittels eines Proxys nutzen? #
Ja, du kannst Google Fonts mittels eines Proxys nutzen. Ein Proxy fungiert als Vermittler zwischen dem Nutzer und dem Internet, ermöglicht es dir also, auf Websites zuzugreifen und Dateien herunterzuladen, die sonst möglicherweise blockiert sein würden. Dies erleichtert es, auf Inhalte von Websites wie Google Fonts zuzugreifen, ohne über das ursprüngliche Netzwerk geblockt zu werden.
Allerdings ist die Implementierung einer externen Verarbeitungsstelle (in diesem Fall der Proxy) aus der Perspektive des Datenschutzrechts weniger sicher als lokal eingebundenes Hosting der Google Fonts.