Für ein hohes Suchmaschinenranking ist es unerlässlich, dass die eigene Webseite von Google und Co. als seriös und professionell eingestuft wird. Ist dies nicht der Fall und vermuten die Suchmaschinen einen Verstoß gegen ihre Richtlinien, strafen sie die besagten Webseiten ab, indem sie sie beim Ranking ganz nach hinten setzen. Eine Möglichkeit für Webmaster, um sich vor einer solchen Abstrafung zu schützen, ist das sogenannte Disavow File.
Was ist ein Disavow File? #
Ein Disavow File (to disavow = sich von etwas distanzieren) ist ein Werkzeug von Google, mit dem Webmaster eingehende Links für ungültig erklären[1]. Das ist dann sinnvoll, wenn viele minderwertige Links von unseriösen Webseiten auf den eigenen Webauftritt verweisen. Für die Nutzung einer Disavow Datei gibt es ein eigenes Disavow Tool.
Gründe für den Einsatz einer Disavow File #
In ihren Anfangszeiten unterschieden Suchmaschinen noch nicht zwischen der Quantität und Qualität von Backlinks. Sie gingen davon aus, dass eine Webseite relevant sein muss, wenn eine Vielzahl von Links auf sie verweisen. Entsprechend versuchten viele Webmaster, ihr Suchmaschinenranking auf Google und Co. künstlich zu verbessern, indem sie Links von Linkfarmen oder anderen Stellen kauften oder organisierten. Mit Updates wie Google Pinguin oder Panda wurde diese Strategie unmöglich. Die Suchmaschinen, angeführt von Google, waren nun in der Lage, zwischen qualitativ hochwertigen und minderwertigen Links zu unterscheiden. Link-Spamming wurde abgestraft und die Webseiten landeten am Ende des Rankings.
Noch heute kann es sein, dass Webseiten darunter leiden, dass sie viele minderwertige Links von unseriösen Webseiten erhalten[2]. Um nicht nachhaltig von früheren Entscheidungen und der Änderung der Spielregeln durch die Suchmaschinen zu leiden, hat Google das sogenannte Disavow File entwickelt. Mit diesem können Webmaster individuell festlegen, dass ein Link entwertet und nicht für das Ranking herangezogen werden soll.
Das Vorgehen beim Einsatz des Disavow File #
Vorab Analyse zur Disavow Datei
Zunächst ist zu klären, ob der Einsatz des Disavow File überhaupt notwendig ist[3]. Hierbei helfen dir Kennzahlen wie der Ahref Rank. Dieser zeigt an, wie viele Referring Domains wie viele Links auf deine Webseite gesetzt haben. So erkennst du schnell das Verhältnis aus Link-Anzahl und Link-Qualität und kannst entscheiden, ob Maßnahmen mit dem Disavow File notwendig werden. Sollte dies der Fall sein, ist es ratsam, dass du dir das Disavow Tool aus der Google Search Console verwendest.
Disavow Datei Tool von Google #
Mithilfe des Tools aus der Google Search Console erstellst du eine Liste von Links, die du entwerten möchtest. Hier ist es wichtig, jeden Link einzeln zu behandeln, um nicht alle Backlinks zu verlieren, die von einer Referring Domain auf dich verweisen. Sobald die Liste vollständig ist, kannst du sie hochladen und die entsprechenden Backlinks werden in Zukunft nicht für das Suchmaschinenranking herangezogen. Im Link Bericht tauchen sie allerdings noch auf. Die Nutzung des Disavow File ist nicht endgültig, sondern eine Entwertung kann auf Wunsch wieder rückgängig gemacht werden.
Für wen bietet sich der Einsatz einer Disavow File an? #
Wenn du zum Beispiel organischen Traffic benötigst, solltest du Abstrafungen durch die Suchmaschinen unbedingt verhindern. Das Disavow File kann hierbei sinnvolle Dienste leisten. Außerdem solltest du wachsam sein, wenn du eine Warnmeldung der Google Search Console enthältst, dass die vorhandenen Backlinks nicht qualitativ hochwertig genug sind. Wenn du dir dein Linkprofil ansiehst und deine Sichtbarkeit und dein Traffic spürbar nachgegeben haben, spricht das dafür, dass du bereits eine Penalty erhalten hast. Auch in diesem Fall bietet sich der Einsatz einer Disavow Datei an[4].
Die Gründe dafür, dass du von den Suchmaschinen wie Google und Konsorten abgestraft wirst, sind hierbei irrelevant. Das kann der Fall sein, weil du selbst Links mit mangelhafter Qualität aufgebaut hast oder weil du das Opfer einer SEO-Attacke geworden bist. In jedem Fall solltest du alle Maßnahmen ergreifen, um deine Sichtbarkeit und den Traffic deiner Domain wieder zu verbessern. Das Disavow File ist hierbei ein wichtiges, aber nicht das einzige Mittel.
Bestehende Backlinks regelmäßig kontrollieren #
Um das Disavow File sinnvoll einsetzen zu können, musst du wissen, wie es um deine Backlinks und deren Qualität bestellt ist. Deswegen solltest du regelmäßig Kennzahlen wie den Ahref Rank oder LRT Power*Trust nutzen, um dir einen Überblick zu verschaffen. Hierbei kommt es darauf an, dass du ein gutes Verhältnis aus Referring Domains und Backlinks beziehungsweise Power und Trust der jeweiligen Backlinks erreichst.
Eine kontinuierliche Überprüfung der Backlinks[5] ist hierbei dringend angeraten. Gerade wenn es gut läuft und der Traffic zu steigen beginnt, solltest du Maßnahmen ergreifen, um die positive Entwicklung beizubehalten. Je früher du erkennst, dass die Qualität deiner Backlinks sinkt, desto schneller kannst du darauf reagieren. Nutzte daher in klar definierten Abständen die Tools, mit denen du deine Link-Qualität einschätzen kannst.
Fazit: Löschen ist besser als das Disavow File #
Grundsätzlich ist es besser, es gar nicht erst zu qualitativ schlechten Backlinks und der Gefahr einer Abstrafung kommen zu lassen. Deswegen ist es so wichtig, frühzeitig auf organischen Traffic zu setzen und bei deiner Linkbuilding-Strategie die Richtlinien der Suchmaschinen zu beherzigen. Alle, die bereits zu viele schlechte Backlinks zu verkraften haben, können mit dem Disavow File jedoch ihre Situation verbessern und für etwas Entspannung beim Traffic und der Sichtbarkeit sorgen.
[1]https://www.sistrix.de/faq/ist-die-disavow-datei
[2]https://www.reachx.de/disavow-file-so-halten-sie-ihr-linkprofil-sauber
[3]https://support.google.com/webmasters/answer/2648487?hl=de
[5]https://www.innovationvisual.com/knowledge/what-is-a-disavow-file