Für Kunden ist es im Internet nicht immer leicht, zwischen objektiven Inhalten und Werbung zu unterscheiden. Gerade bei Blogbeiträgen und Influencer-Videos sind die Grenzen oft fließend. Der Gesetzgeber schreibt im Namen des Verbraucherschutzes vor, dass Werbung für Artikel im Onlinebereich auch als solche kenntlich gemacht werden muss. Das gilt insbesondere für Affiliate-Links. Eine Artikelkennzeichnung übernimmt genau diese Aufgabe.
Was ist eine Artikelkennzeichnung? #
Bei allen Inhalten, die keine redaktionellen Beiträge, sondern Werbung sind, müssen Webmaster eine Artikelkennzeichnung hinzufügen. Diese sorgt für Transparenz und beugt einer Irreführung der Nutzer vor. Meistens werden Werbeinhalte mit der Artikelkennzeichnung „Anzeige“ versehen, während Affiliate-Links[1] häufig mit einem Sternchen gekennzeichnet sind. Hier gibt es noch keine einheitlichen Regelungen.
Artikelkennzeichnungen vermeiden Schleichwerbung #
Die Artikelkennzeichnung ist eine Maßnahme zum Verbraucherschutz. Ihre Aufgabe besteht darin, redaktionelle Inhalte von Werbung unterscheidbar zu machen. Hierdurch soll verhindert werden, dass Nutzer, die Informationen suchen, lediglich Werbung angezeigt bekommen und frustriert sind. Gerade für die Suchmaschinen ist es wichtig, dass klar zwischen Werbung und Information unterschieden wird, damit sie ihren Nutzern genau die Inhalte bieten können, die diese suchen.
Aber auch der Gesetzgeber schreibt eine klare Trennung vor. So ist es aus journalistischer Sicht fragwürdig, wenn Sachinformationen und Werbung miteinander vermischt werden. Das ist beispielsweise bei Advertorials[2] gelegentlich der Fall. Die Pflicht zur Kennzeichnung betrifft ganz unterschiedliche Medien und gilt für die eigene Webseite ebenso wie für Videokanäle oder soziale Netzwerke. Wer sich nicht an die geltenden Bestimmungen hält, riskiert, für fehlerhafte Artikelkennzeichnungen abgemahnt zu werden.
Eine Artikelkennzeichnung hilft dir, bezahlten Content als solchen auszuweisen. So kommst du rechtlichen Anforderungen nach und vermeidest Abmahnungen.
In diesen Umfeldern kommen Artikelkennzeichnungen zum Einsatz #
Im Internet
Werbung spielt auf allen Ebenen des Internets eine Rolle, hat aber insbesondere beim Affiliate-Marketing[3] eine hohe Relevanz. Meistens auf der eigenen Webseite zu finden, wenn Du beispielsweise in Blogartikeln Affiliate-Links setzt. Aber auch wenn bestimmte Produkte nicht objektiv beschrieben, sondern positiv beworben werden, handelt es sich um einen Werbeartikel. In einem solchen Fall ist eine Artikelkennzeichnung erforderlich.
In Videos
Es gibt eine Vielzahl von Videos, die nicht nur unterhalten und informieren, sondern auch Werbung beinhalten. Oft ist diese aber nicht eindeutig erkennbar. Das gilt beispielsweise für Influencer-Videos. In diesen empfehlen die Influencer bestimmte Produkte und erhalten hierfür eine Provision der Hersteller oder Anbieter. Für solche Videos gilt, dass sie klar als Werbung gekennzeichnet sein müssen.
Soziale Netzwerke
Die sozialen Netzwerke entwickeln sich immer mehr zur Werbeplattform. Hier haben Unternehmen die Möglichkeit, konkret Kontakt mit ihrer Zielgruppe aufzunehmen und dieser individuelle und passgenaue Angebote zu unterbreiten. Auch hier kann es nötig werden, Affiliate-Links oder andere Werbeinhalte zu kennzeichnen, um für eine größtmögliche Transparenz zu sorgen.
Hier ein Anwendungsbeispiel für eine Artikelkennzeichnung #
Müssen Gastbeiträge gekennzeichnet werden? #
Immer wieder präsentieren Webseiten Gastartikel von Experten. Diese müssen nicht grundsätzlich als solche gekennzeichnet werden, es ist aber durchaus üblich. Häufig werden solche Gastartikel nämlich genutzt, um auf den eigenen Webauftritt hinzuweisen und einen entsprechenden Backlink zu setzen. Da hier die Grenzen zwischen Information und Werbung fließend sein können, empfiehlt sich eine Artikelkennzeichnung.
Einigen Autoren von Gastartikeln ist es jedoch wichtig, dass diese nicht als solche tituliert werden. Das liegt daran, dass die Suchmaschinen wissen, dass Gastartikel häufig als SEO-Tool eingesetzt werden. Entsprechend werden Links in Texten, die als Gastartikel markiert sind, gelegentlich nicht so stark gewichtet wie andere. Solange es sich bei einem Artikel nicht um Schleichwerbung handelt, ist es nicht zwingend erforderlich, diesen als Gastartikel zu bezeichnen.
Chancen und Risiken von Artikelkennzeichnungen #
Artikelkennzeichnungen bringen viele Chancen mit sich. So hast du die Möglichkeit, für eine größtmögliche Transparenz zu sorgen. Hierdurch gewinnst du das Vertrauen deiner Zielgruppe, die dich als seriösen und verlässlichen Anbieter wahrnimmt. Außerdem sparst du dir auf diese Weise juristischen Ärger, denn immer wieder kommt es bei Verstößen gegen die geltenden Richtlinien im Internet zu Abmahnungen.
Nützlicher Mehraufwand #
Allerdings sind Artikelkennzeichnungen auf deinen Seiten mit einem Mehraufwand verbunden. Du musst Zeit und Ressourcen in die Kennzeichnung investieren, um sicherzugehen, dass alle Bezeichnungen korrekt sind. Hinzu kommt, dass das Risiko besteht, dass deine Werbemaßnahmen nicht so effizient sind, wenn du sie als Werbung kennzeichnen musst. Die Erfahrung lehrt jedoch, dass diese Gefahr nicht sonderlich groß ist. Nutzer sind es gewohnt, Werbeinhalte auf Webseiten präsentiert zu bekommen. Entsprechend sind sie auch bereit, auf Artikel oder Affiliate-Links[4] zu klicken, wenn diese als Werbung gekennzeichnet sind.
Fazit: Eine Artikelkennzeichnung professionell einsetzen #
Eine Artikelkennzeichnung auf deinen Seiten kann dir dabei helfen, besonders seriös und verlässlich zu wirken. Hierfür ist es wichtig, dass du sie gezielt und einheitlich als Informationen für deine Besucher einsetzt. Jede Form von Werbung für deine Artikel solltest du konkret markieren und auch bei Affiliate-Links sorgfältig auf Artikelkennzeichnungen achten. Setze nicht an einer Stelle eine Kennzeichnung und an einer anderen nicht, sondern verfolge eine konkrete Strategie. Dann sorgst du für Transparenz und Verlässlichkeit, ersparst dir juristischen Ärger und ziehst Vorteile aus deinen Werbemaßnahmen.
[1]https://www.affiliateprofit.de/affiliate-links-kennzeichnen
[2]https://www.ionos.de/digitalguide/online-marketing/verkaufen-im-internet/was-sind-advertorials