Google hat im Laufe seiner Geschichte verschiedene Entwicklungsstufen durchlaufen. Konzentrierte sich die Suchmaschine zu Beginn ausschließlich auf die Quantität von Backlinks, so sind mittlerweile viele weitere Rankingfaktoren hinzugekommen. Das Topical Surfer Model ist einer von mehreren Entwicklungsschritten. In diesem Zusammenhang gewann die Themenrelevanz immer mehr an Bedeutung.
Was ist das TSM? #
Das TSM ist eine von drei Iterationsstufen, die der Google Algorithmus durchlaufen hat[1]. Im Rahmen der hiermit verbundenen Verbesserungen wurde die Themenrelevanz als Rankingfaktor eingeführt. Von nun an zählen nicht mehr nur die Anzahl und die Position der Links, sondern Google prüft auch, ob diese aus einem ähnlichen Themenbereich stammen.
Die vier Stufen der Backlinkbewertung[2] #
Google nahm seine Arbeit mit dem sogenannten Random Surfer Model auf. Hierbei wurde lediglich die Anzahl von Backlinks als Bewertungskriterium einer Webseite herangezogen. Der Algorithmus folgte den internen und externen Links und stellte somit fest, welche Verbindungen bestehen. Zudem wurde die Wahrscheinlichkeit in den Blick genommen, mit der ein Link geklickt wird. Wenn du einen Backlink von einer Webseite erhältst, die auch Backlinks zu 20 anderen Seiten gesetzt hat, ist dein Link nur einer unter vielen und die Wahrscheinlichkeit klein, dass er geklickt wird. Wenn hingegen exklusiv auf deine Webseite verlinkt wird, ist es wahrscheinlich, dass Nutzer darauf klicken, und die Relevanz des Links ist hoch.
Schnell stellte sich heraus, dass die Anzahl von Links und die Menge an Link Juice nicht ausreichte, um die Relevanz einer Webseite sind voll zu bewerten. Entsprechend fokussierte sich Google durch das Reasonable Surfer Model fortan auch auf die Position von Links. Links aus der Navigationsleiste haben somit einen höheren Wert als Links im Footer, da die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass sie geklickt werden.
Das TSM ist die dritte Stufe in der Google Entwicklung. Seither überprüft Google bei der Bewertung der Backlinks zu einer Webseite, ob diese eine Themenrelevanz aufweisen. Wenn du Werkzeuge verkaufst und erhältst Backlinks von einem Handwerksbetrieb, ist das wertvoller, als wenn du einen Link von einer Hundeschule erhältst. Das liegt daran, dass im letzteren Fall eine geringe Themenrelevanz vorliegt.
Die dritte Iterationsstufe hat dazu geführt, dass auch User Signals in die Bewertung einer Webseite einbezogen werden. Hierzu gehört unter anderem die Anzahl der Menschen, die auf einen Link klickt. Außerdem prüft Google, ob sich Nutzer längere Zeit auf einem Webauftritt aufhalten oder nach kürzester Zeit über den zurück Button zu den SERPs kehren. Wenige Klicks und kurze Aufenthaltszeiten sind äußerst schlecht für die Bewertung deiner Webseite. Es ist davon auszugehen, dass diese Entwicklung noch nicht zu einem Ende gekommen ist und dass sich Google auch in Zukunft weiterentwickeln wird. Ein gutes Beispiel hierfür ist der sogenannte Rankbrain.
TSM bei der SEO berücksichtigen #
Im Rahmen deiner SEO-Strategie solltest du das TSM berücksichtigen[3]. Das bedeutet, dass du auf eine hohe Themenrelevanz setzen musst. Achte darauf, deinen Webauftritt ausschließlich auf Keywords hin zu optimieren, die zu deinem Content und deinen Angeboten passen. Wenn du auf ein falsches Keyword setzt, kommen viele Menschen auf deine Webseite, die dort nicht das finden, wonach sie suchen.
Zudem solltest du dich vor allem um Backlinks von Webseiten bemühen, die eine Themenrelevanz zu deiner Webseite und deinem Content aufweisen. Natürlich ist es wichtig, viele Backlinks von unterschiedlichen Referring Domains zu erhalten. Diese sollten aber keinesfalls beliebig sein, da sie sonst eine geringe Qualität aufweisen. Wichtige Kennzahlen, um die Themenrelevanz zu beurteilen und festzustellen, wie viele Backlinks von welcher Qualität du besitzt, sind LRT Power, LRT Trust sowie LRT Power*Trust.
Das Topical Surfer Model ist die logische Weiterentwicklung der vorangegangenen Surfer Modelle. Hier ist nicht nur die Anzahl und Position der Links von Wichtigkeit, sondern auch die Themenrelevanz dieser.
Keywordoptimierung nach dem TSM #
Für eine optimale SEO unter Berücksichtigung des TSM ist es wichtig, dass du eine professionelle Keyword-Optimierung vornimmst. Es gibt verschiedene Tools, mit denen du die Relevanz bestimmter Keywords bestimmen kannst. So erkennst du, wonach deine Zielgruppe häufig sucht und welche Suchbegriffe bei den Suchmaschinen stark nachgefragt sind. Ausgehend von diesem Wissen ist es dir dann möglich, eine optimale Keyword-Optimierung vorzunehmen.
In diesem Zusammenhang spielt die Themenrelevanz eine große Rolle. Optimiere deinen Webauftritt nicht nur deshalb auf ein Keyword hin, weil dieses stark nachgefragt ist. Es ist entscheidend, dass der Content auf deiner Webseite in einer klaren Verbindung zu dem jeweiligen Keyword stehen. Erarbeite ein klares Keyword-Konzept, das du dann kontinuierlich abarbeitest. Hierbei solltest du sowohl deine Startseite, als auch verschiedene Unterseiten berücksichtigen.
Mit dem Disavow Tool Fehler aus der Zeit vor dem TSM korrigieren #
Vor dem TSM hatte die schiere Anzahl an Backlinks noch eine deutlich höhere Relevanz für dein Suchmaschinenranking als heute. Deswegen haben sich viele Webmaster dazu entschieden, mit Linkfarmen zu arbeiten oder in möglichst vielen Verzeichnissen präsent zu sein. Auf diese Weise haben sie viele Links generiert, die allerdings nur eine geringe Qualität besitzen. Was früher ein immenser Vorteil war, kann heute ein entscheidender Nachteil beim Suchmaschinenranking sein. Immerhin wird der Linkqualität heute eine deutlich größere Bedeutung zugeschrieben als früher und auch die Themenrelevanz hat als Rankingfaktor massiv an Bedeutung gewonnen.
Mit dem Disavow Tool hast du die Möglichkeit, bestimmte Domains oder Links auszuwählen und diese zu entwerten. Das bedeutet, dass Google sie bei der Bewertung deiner Webseite nicht heranzieht und analysiert. Auf diese Weise befreist du dich von schädlichen Links mit geringer Qualität und trägst den Auswirkungen des Topical Surfer Models Rechnung. Du hast die Möglichkeit, in gewissen Grenzen neu zu beginnen und dich ausschließlich auf hochwertige Links mit einem Mehrwert und ausgezeichneter Qualität zu fokussieren.
Fazit: Google entwickelt seine Algorithmen immer weiter #
Google gibt sich nicht mit dem Status Quo zufrieden, sondern entwickelt seine Algorithmen kontinuierlich weiter. Das Ziel ist es, den eigenen Nutzern immer einen größtmöglichen Mehrwert zu bieten und ihnen ausschließlich Webseiten anzuzeigen, die für sie interessant sind und zu ihrer Suchanfrage passen. Achte darauf, mit den neuesten Google Updates und Entwicklungen wie Rankbrain Schritt zu halten und dich darüber zu informieren. So hast du die Möglichkeit, dich an eventuelle neue Spielregeln anzupassen und Maßnahmen zu ergreifen, um dich vor Penalties zu schützen.
[1]https://pedromatias.co.uk/topical-optimisation
[2]https://impulsq.de/mega/sidebar-und-footerlinks-gaeaeaeaeaeaehhhhn
[3]http://www.cse.lehigh.edu/~brian/pubs/2006/SIGIR/topical-link-analysis.pdf