„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ Was schon zu Schillers Zeiten galt, hat auch im Onlinebereich nach wie vor seine Berechtigung. Denn auch hier gibt es „böse Nachbarn“(Bad Neighbourhood), die sich negativ auf eine Webseite auswirken können, ohne dass die Webseitenbetreiber etwas dafür können. Webmaster sollten alles unternehmen, um sich von einer Bad Neighbourhood fernzuhalten und ausschließlich mit seriösen Partnern zu arbeiten.
Was ist eine Bad Neighbourhood beim Linkbuilding? #
Als Bad Neighbourhood (schlechte Nachbarschaft)werden Link gebende und Link nehmende Webseiten bezeichnet, die von den Suchmaschinen als unseriös eingestuft werden[1]. Vor allem Webauftritte, die massiv gegen die Richtlinien von Google und Co. verstoßen, erhalten die Bezeichnung Bad Neighbourhood. Wer mit solchen unseriösen Seiten in Verbindung gebracht wird, muss selbst Strafen oder Einbußen beim Traffic und im Suchmaschinenranking befürchten.
Darum ist Bad Neighbourhood gefährlich #
Du musst beim Linkbuilding zwingend darauf achten, von wem du Links erhältst und welche Webauftritte du verlinkst. Es ist wichtig, dass du dich von unseriösen Webseiten fernhältst und keine Partnerschaften mit ihnen eingehst. Hiermit sind Webseiten und Webmaster gemeint, die bewusst gegen die Richtlinien der Suchmaschinen verstoßen und beispielsweise mit Black-Hat SEO arbeiten.
Es ist oft nur eine Frage der Zeit, bis die Suchmaschinen solche unseriöse Webseiten erkennen und abstrafen. Harmlose Folgen sind Penalties für einzelne Seiten, sodass diese am Ende des Rankings landen. Bei groben oder wiederholten Verstößen kann es jedoch auch passieren, dass die betroffenen Seiten komplett aus dem Index der Suchmaschinen entfernt werden.
Wenn du von solchen Webseiten Backlinks bekommen hast – egal ob gezielt oder unfreiwillig – wirkt sich das häufig auch schlecht auf dein Linkprofil und deine Reputation bei den Suchmaschinen aus[2]. Noch gravierender sind die Folgen, wenn du selbst einen Backlink auf deiner Webseite zu solchen unseriösen Anbietern gesetzt hast. Du hast sie dann ausdrücklich empfohlen, was die Suchmaschinen scharf kritisieren. Um kein Risiko für deinen Traffic und dein Suchmaschinenranking einzugehen, solltest du daher regelmäßig prüfen, ob du Links von der Bad Neighbourhood bekommst oder diese sogar selbst verlinkst.
Bad Neighbourhood erkennen #
Es sind vor allem Webseiten, die auf Black Hat SEO setzen, die der Bad Neighbourhood zuzurechnen sind[3]. Wenn eine Webseite zum Beispiel mit Linkfarmen arbeitet oder irreführende Verlinkungen nutzt, spricht das dafür, dass sie unseriös arbeitet. Dasselbe gilt, wenn sie viele leere Seiten enthält, auf Cloaking setzt oder anderweitig versucht, die Suchmaschinen zu manipulieren. Solltest du den Eindruck haben, dass eine Webseite mit Black Hat SEO arbeitet, solltest du keine Links von ihr annehmen und erst recht nicht auf sie verlinken.
Gelegentlich lässt sich aber schon am Thema erkennen, ob eine Webseite von den Suchmaschinen als Bad Neighbourhood eingestuft wird. In diesem Zusammenhang spielen die drei „P’s“ eine Rolle. Das steht für „Pills, Porn, Poker“ und lässt sich grob mit „Potenzmittel, Pornografie und Poker“ übersetzen. Webseiten aus diesen Bereichen produzieren in der Regel keinen hochwertigen Content mit Mehrwert für die Zielgruppe. Stattdessen werden sie für Link-Spam konzipiert, der von den Suchmaschinen grundsätzlich abgelehnt wird. Sei daher unbedingt kritisch und überlege genau, ob du Backlinks vonseiten zu diesen Themen akzeptierst.
Verstößt eine Seite massiv gegen die Google Webmaster Richtlinien oder wurde sie deswegen schon einmal abgestraft, sollte man vorsichtig sein und lieber keinen Link von solch einer Seite bekommen. Google werte das dann als schlechte Nachbarschaft (Bad Neighbourhood).
Maßnahmen zum Entfernen von Bad Neighbourhood Links #
Den effizientesten Schutz gegen die Bad Neighbourhood erreichst du, indem du dein Linkprofil regelmäßig überprüfst und gegebenenfalls anpasst[4]. Denn du kannst dich nur schwer dagegen wehren, dass jemand einen Link zu dir setzt. Stellst du jedoch fest, dass viele schwache Backlinks mit geringer Qualität auf dich verweisen, solltest du aktiv werden. Dann kannst du beispielsweise das Disavow – Tool von Google nutzen, um dich hiergegen zu schützen.
Ebenso solltest du sehr vorsichtig sein, welche Webseiten du verlinkst. Prüfe die Webauftritte genau und kontrolliere, ob diese seriös arbeiten. Da die Bad Neighbourhood grundsätzlich auch indirekt Auswirkungen hat, solltest du dir das Linkprofil der einzelnen Webseiten genau anschauen. Hierbei ist beispielsweise der Sistrix Sichtbarkeitsindex eine Hilfe. Denn es ist möglich, dass eine Webseite seriös arbeitet und dennoch viele schwache oder unseriöse Backlinks erhält. Wenn du einen Kontakt zum Bad Neighbourhood von Anfang an vermeidest, ist das immer besser, als gegen ihre Auswirkungen vorgehen zu müssen.
Eine Reconsideration Request nutzen #
Wenn du nicht oder zu spät auf Backlinks, aus der Bad Neighbourhood Seite reagierst, kann es passieren, dass du beim Traffic und Ranking Einbußen hinnehmen musst oder sogar einen Penalty von den Suchmaschinen erhältst. Sind deine Verbindungen zu intensiv, kann es sogar passieren, dass du komplett aus dem Suchmaschinenindex herausgenommen wirst. Du hast dann keine Möglichkeiten mehr, angezeigt zu werden und deinen Traffic organisch zu generieren. Für viele Webseiten bedeutet das, das bittere aus.
Damit es gar nicht erst so weit kommt, solltest du alle Maßnahmen ergreifen, um dich von der Bad Neighbourhood zu distanzieren. Ist es bereits zu einer Abstrafung gekommen, kannst du eine sogenannte Reconsideration Request[5] stellen. Deine Webseite wird dann manuell begutachtet und es wird geprüft, ob deine Verbindungen zum Bad Neighbourhood eher unfreiwillig waren. Ist dies der Fall, wird deine Webseite neu indiziert und du kannst weiter arbeiten. Spätestens dann ist es aber wichtig, regelmäßige Kontrollen deines Linkprofils durchzuführen, um sicherzustellen, dass du nie wieder in eine solche Situation kommst.
Fazit: #
Kontakte zum Bad Neighbourhood sind in jeder Hinsicht schlecht für dich und deine Webseite[6]. Investiere daher genügend Zeit und Kraft, um dich vor unseriösen Webseiten und ihren Machenschaften zu schützen. Vermeide alle Maßnahmen der Blackhat SEO und fokussiere dich darauf, nur Links von seriösen und hochwertigen Webseiten zu erhalten. Wenn du dies schaffst, musst du keine negativen Konsequenzen durch die Bad Neighbourhood befürchten.
[1]https://www.seoagentur.de/seo-handbuch/lexikon/b/bad-neighbourhood/
[2]https://www.vabelhavt.at/artikel/bad-neighbourhood/
[4]https://www.seo-kueche.de/lexikon/bad-neighbourhood/
[5]https://www.omt.de/lexikon/bad-neighbourhood/
[6]https://raddinteractive.com/understanding-link-neighborhoods-in-seo-bad-unnatural-links/