Dabei ist allerdings Vorsicht geboten! Denn die falsche Auswahl von Ankertexten kann zu Abstrafungen führen. Dies gilt insb. dann, wenn Website-Betreiber versuchen, sich über Ankertexte einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen.
Was ist ein Ankertext?
Ein Ankertext (auch Link Text) ist der sichtbare Text eines klassischen HTML Links. Der Text hebt sich üblicherweise farblich vom restlichen Text einer Website ab (z.B. werden Ankertexte oft in blau dargestellt).
Technisch gesehen ist der Ankertext der Teil im HTML Link, der sich zwischen öffnendem und schließendem a-Tag befindet:
<a href=“http://www.example.com“>Beispiel Ankertext</a>
Während das eigentliche Linkziel innerhalb des a-Tags im href-Attribut platziert wird, dient der Ankertext dazu, Nutzern einen Kontext zu liefern, was sich hinter einem Link verbirgt. Oftmals geht das aus dem Kontext der Linkplatzierung hervor, z.B., wenn nach einem Absatz eine Infobox mit einem Ankertext „weiterführende Informationen“ platziert wird. Das ist jedoch nicht immer der Fall, sodass ein gut gewählter Ankertext einen positiven Einfluss auf die User Experience von Nutzern haben kann.
Verschiedene Arten von Ankertexten
Ankertext ist nicht gleich Ankertext, zumindest nicht in der Suchmaschinenoptimierung. Im Laufe der Zeit haben sich spezifische Klassifizierungen für unterschiedliche Arten von Ankertexten durchgesetzt.
Als Website Betreiber ist es enorm wichtig, diese unterschiedlichen Arten zu kennen. Denn daraus setzt sich der perfekte Ankermix eines Backlinkprofils zusammen:
Exact Match:
Ein Exact Match Ankertext (auch harter Anker) ist die einfachste Form von Ankertexten. Ein Unternehmen möchte die Leistungsseite „Gartenprodukte“ pushen – der Ankertext des Backlinks lautet daher „Gartenprodukte“.
Phrase Match:
Beim Phrase-Match handelt es sich ebenfalls um einen harten Ankertext. Er zielt allerdings auf Keywords mit mehreren Worten ab, z.B. „Anbieter für Linkbuilding, Linkbuilding Agentur Stuttgart“ etc.
Generic Match:
Generische Ankertexte sind die häufigste Form von Ankertexten. Dazu gehört z.B. „Mehr lesen“, „Hier klicken“ oder „Erfahren Sie mehr“.
Brand Match:
Diese Ankertexte beinhalten die Brand eines Unternehmens, z.B. „Ranksider“.
URL Match:
Ein URL Match Ankertext zeigt einfach nur die URL an, die bereits im href-Attribut hinterlegt ist. Auf einer Website wird dieser Ankertext als klickbare URL dargestellt.
So weit, so gut. Aber was bedeutet das für dein Linkbuilding und das Backlinkprofil deiner Website? Um das zu beantworten, werfen wir einen Blick auf den perfekten Ankertext Mix.
Der perfekte Ankertext Mix
Auf den ersten Blick erscheint der Einsatz von ausschließlich Exact oder Phrase Match Ankertexten am sinnvollsten. Immerhin haben diese beiden Arten von Ankertexten den größten Effekt auf das Ranking einzelner Keywords.
Das stimmt. Das Problem daran ist allerdings, dass Google und andere Suchmaschinen sich darüber ebenso im Klaren sind. Aus ihrer Sicht findet bei ausschließlich harten Ankertexten allerdings eine Manipulation an der Suchmaschine statt. Und das geht im schlimmsten Fall mit manuellen Abstrafungen deiner Website einher.
Viel mehr gilt es einen möglichst natürlichen Ankertext Mix aufzubauen, der nicht auf gekaufte Backlinks und Manipulation schließen lässt. Wie genau dieser Ankertext Mix aussieht, hängt vom jeweiligen Wettbewerbsumfeld ab. Spamming Nischen mit lauter über optimierten Ankertext Profilen geben mehr Spielraum, als saubere Branchen ohne große Linkbuilding-Aktivitäten. Als Faustregel sollte man sich daher immer am jeweiligen Linkprofil der Wettbewerber orientieren.
In der Praxis hat sich folgende Einteilung bewährt, die definitiv zu keiner Abstrafung führt und trotzdem möglichst viel Nutzen aus Ankertexten zieht:
Den kleinsten Teil machen dabei ganz klar die vorteilhaftesten Arten von Ankertexten aus: Exact Match mit 10 % und Phrase Match mit 20 %. Denn mit dem größten Effekt geht gleichzeitig das größte Risiko einer Abstrafung einher.
Generische und Brand Ankertexte liegen zusammen bei ca. 50 %. Wobei beide grundsätzlich unendlich oft gesetzt werden können. Allerdings haben Exakt und Phrase Ankertexte einen größeren Effekt auf die organische Sichtbarkeit, weshalb ein Verzicht zugunsten von generischen und Brand Ankertexten nicht infrage kommt. Zur Stärkung der eigenen Brand gibt es darüber hinaus sinnvollere Online-Marketing Maßnahmen.
Zu guter Letzt bleiben 20 % URL Match Ankertexte. Diese Arten von Ankertexten haben kaum einen relevanten Effekt auf deine verlinkte Seite. Sie zählen neben generischen Ankertexten aber zu den natürlichsten Ankertexten überhaupt. Denn Webmaster sparen sich die Arbeit des Ankertextes und nehmen einfach die verlinkte URL. In der Realität bei natürlichen Links ist das sehr häufig der Fall.
Info:
Diese Aufteilung des perfekten Ankertext Mix ist keine in Stein gemeißelte Anleitung. Sie dient mehr dazu ein Gefühl für Ankertexte zu entwickeln und zielt darauf ab, die Gefahr einer manuellen Abstrafung durch Google möglichst gering zu halten. Für deine Website kann ein anderer Ankertext Mix mit mehr Risiko ebenso gut funktionieren – aber auf eigene Gefahr.
Erfahrungsgemäß sind bei Exact Matches auch 15 % in Ordnung, einige Experten wagen sich sogar an die 20 % heran. Bei StartUps werden Brand Ankertexte oftmals übergewichtet, usw. Wie gesagt hängt das nicht zuletzt vom jeweiligen Wettbewerbsumfeld ab.
Laien sollten von solchen Spielereien und Versuchen jedoch großen Abstand nehmen. Ein Experte weiß, was im schlimmsten Fall passiert und wie er mit der Situation umgeht. Gerade Online Marketer mit längerer Berufserfahrung haben in der Vergangenheit bereits Erfahrungen mit Abstrafungen gemacht oder kennen sich in einzelnen Branchen aufgrund ehemaliger Projekte gut aus. Über die Zeit wächst nicht nur der Erfahrungsschatz, es entwickelt sich auch eine Art Fingerspitzengefühl dafür, was noch beim Google Bot durchgeht und ab wann es gefährlich wird. Diese Erkenntnisse fehlen Laien und Außenstehenden, weshalb sie sich eher am perfekten Ankertext Mix orientieren sollten.
Fazit
Der Ankertext Mix ist ein sehr klares Signal deiner Linkbuilding Maßnahmen. Alleine anhand der Ankertexte deines Backlinkprofils können Suchmaschinen wie Google & Co. ziemlich schnell erkennen, ob es sich um organische oder gekaufte Backlinks handelt.
Viele Unternehmen begehen den Fehler und setzen ausschließlich auf harte Ankertexte, weil diese den größten Effekt haben. Das ist sehr gefährlich und kann schnell zu Abstrafungen führen. Zumal Google sich das Recht einbehält, gekaufte bzw. manipulierende Links zu entwerten – das geschieht in der Regel ohne Benachrichtigung.
Um Abstrafungen zu vermeiden und die Entwertung aufgebauter Links zu umgehen empfehlen wir dir beim Linkaufbau auch weniger nützliche Ankertexte zu nutzen. Oftmals reicht auch ein Blick auf das bestehende Backlinkprofil einer Website, um festzustellen, welche Arten von Ankertexten unter- oder überrepräsentiert sind.